Einleitung: Sinn und Zweck des Catch-and-Release
Beim Angeln geht es nicht immer nur um die erfolgreiche Jagd und den Fang für den eigenen Verbrauch. Eine immer größer werdende Anglergemeinschaft praktiziert das sogenannte Catch-and-Release. Das bedeutet, der stolz gefangene Fisch wird nach dem Fang wieder schonend in sein natürliches Umfeld entlassen. Warum machen Angler das? Sie tun dies, um die Fischpopulationen zu schützen und einen nachhaltigen Umgang mit den Ostsee- und Meerwasserbewohnern zu gewährleisten. Im folgenden Artikel geben wir dir hilfreiche Tipps für fachgerechte Catch-and-Release-Praktiken.
Definition: Was ist Catch-and-Release?
Catch-and-Release, übersetzt Fangen und Freilassen, ist mehr als nur ein Angeltrend. Es ist vielmehr ein Ausdruck von Respekt und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur und ihren Bewohnern. Konkret bezeichnet Catch-and-Release die Praxis des schonenden Zurücksetzens gefangener Fische ins Gewässer. Durch diese Vorgehensweise trägt der Angler zu einem maßvollen und nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen bei. Hierbei achtet er darauf, den Fisch möglichst wenig zu stressen und zu verletzen, damit dieser die beste Chance hat, sich von dem Fang zu erholen und zu überleben.
Vor- und Nachteile von Catch-and-Release-Praktiken zur Fischpopulationserhaltung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Schutz von Fischarten, die sonst überfischt werden könnten | Potentielle Belastung für die Fische durch den Fangprozess |
Möglichkeit für Angler, seltene oder große Fische zu erleben | Risiko von Verletzungen der Fische durch unsachgemäße Handhabung |
Beitrag zur Forschung über Fischpopulationen und Lebensräume | Eine hohe Sterblichkeitsrate kann auftreten, wenn Fische zu lange aus dem Wasser gehalten werden |
Die Vorteile von Catch-and-Release
Catch-and-Release ermöglicht es Anglern, ihren Sport auszuüben, ohne dabei die natürlichen Ressourcen auszubeuten. Das hat zahlreiche Vorteile. Erstens hilft es, die Fischbestände zu erhalten. Indem man erwachsene Fische wieder freilässt, erhält man Chancen für Fortpflanzung und damit Wachstum der Population.
Zweitens trägt es zur Verminderung des unnötigen Tötens von Fischen bei, die man eigentlich nicht benötigt. Das ist besonders wichtig für seltene oder bedrohte Arten, aber auch für alle anderen Fischarten.
Drittens fördert Catch-and-Release die Steigerung der Fischgrößen in den Gewässern. Dadurch profitieren auch andere Angler, die vielleicht einen "Trophy Fish", also einen besonders großen und prächtigen Exemplar, fangen möchten.
Letztlich trägt eine verantwortungsvolle Catch-and-Release-Praxis zur Wertschätzung der Natur bei, stärkt das Umweltbewusstsein und den respektvollen Umgang mit den Lebewesen in unseren Gewässern.
Einfache Regeln für ein ethisches Catch-and-Release
Ein ethisches Catch-and-Release erfordert mehr als nur das Zurückwerfen des Fisches ins Wasser. Hier sind einige Regeln, die dir dabei helfen, deine Rolle als verantwortungsbewusster Angler zu leben:
Die Ausrüstung: Verwende stets die richtige Ausrüstung - die Größe und Art des Hakens kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Catch-and-Release und einem tödlichen Trauma für den Fisch ausmachen. Deshalb solltest du cirke, barbless Haken (Haken ohne Widerhaken) und weiche Netze verwenden, um zu vermeiden, dass der Fisch verletzt wird.
Das Handling: Fische sind empfindliche Wesen. Um sie so wenig wie möglich zu stressen, solltest du sie so kurz wie möglich aus dem Wasser nehmen. Zudem sollten Fische immer mit nassen Händen berührt werden, um ihren empfindlichen Schleimfilm nicht zu beschädigen.
Die Kontrolle über den Drill: Lass den Fisch nicht unnötig auspowern, während du ihn landest. Je schneller du den Fisch sicher an Land bekommst, desto weniger Energie verliert er und desto größer ist seine Chance, den Fang zu überleben.
Die Rückkehr: Wenn du den Fisch ins Wasser zurückbringst, lass ihn vorsichtig und mit seinem Kopf flussaufwärts los. So kann er am besten atmen und neuen Sauerstoff aufnehmen.
Indem du diesen Regeln folgst, respektierst du das Leben des Fisches und trägst dazu bei, unsere wertvollen Fischpopulationen zu schützen.
Wie man Fische richtig handhabt
Eine korrekte Handhabung des Fisches ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Catch-and-Release-Praxis. Hier sind einige wesentliche Tipps, die sicherstellen, dass der Fisch unbeschadet wieder in seine natürliche Umgebung eingegliedert wird:
Pflege der Hände: Bevor du einen Fisch berührst, ist es unerlässlich, deine Hände nass zu machen. Trockene oder schmutzige Hände können den Schleimfilm des Fisches schädigen, der eine wichtige Rolle zur Abwehr von Krankheitserregern spielt.
Festhalten des Fisches: Wenn du den Fisch hältst, solltest du sicherstellen, dass du keinen Druck auf seine inneren Organe ausübst. Vermeide es, den Fisch an den Kiemen zu greifen, da dies tödlich sein kann. Halte den Fisch an den Seiten und stütze seinen Körper, um ihn sicher und vorsichtig zu halten.
Vermeidung von Bodenkontakt: Ein Fisch sollte nie auf den Boden gelegt werden. Der Boden kann den Fisch verletzen und ihn Krankheiten aussetzen. Solltest du ein Foto machen wollen, halte den Fisch über einer weichen Oberfläche oder noch besser, über dem Wasser.
Schnelles Zurücksetzen: Zuletzt solltest du den Fisch so schnell wie möglich wieder ins Wasser zurücksetzen. Je länger ein Fisch außerhalb des Wassers ist, desto größer sind seine Überlebenschancen beeinträchtigt. Wenn der Fisch nach dem Zurücksetzen auf seiner Seite liegt oder nicht schwimmt, halte ihn sanft an der Schwanzwurzel fest und bewege ihn vor und zurück, um Wasser durch seine Kiemen fließen zu lassen.
Richtige Werkzeuge für das Catch-and-Release
Der verantwortungsvolle Umgang mit den Fischen beginnt bereits bei der Auswahl der richtigen Ausrüstung. Barbless Hooks oder auch Haken ohne Widerhaken sind ein Muss. Sie verringern das Risiko von schweren Verletzungen und ermöglichen ein leichtes Lösen des Hakens aus dem Maul des Fisches.
Zudem ist die Verwendung eines Landehakens oder einer Greifzange zu empfehlen, um den Fisch sicher zu handhaben. Diese Hilfsmittel ermöglichen es, den Fisch ohne direkten Kontakt sicher zu kontrollieren und auch den Haken sicher zu entfernen.
Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein Weiches Netz. Es ermöglicht dir, den Fisch behutsam aus dem Wasser zu heben, ohne seine Haut oder den Schleimfilm zu beschädigen. Achte darauf, dass das Netz genügend groß ist, um den Fisch sicher zu umschließen und vermeide Netzmaterialien mit groben Maschen.
Ergänzend dazu kann ein Maßband helfen, die korrekte Fischmaßstämme zu ermitteln, ohne den Fisch unnötig zu stressen oder zu verletzen. Dabei solltest du das Maßband niemals straff um den Fisch legen, sondern immer locker anlegen. Ein gesundes Catch-and-Release ist nur mit der richtigen Ausrüstung möglich.
Tipps für eine effektive Freilassung
Nachdem du den Fisch fachgerecht gehandhabt und eventuell fotografiert hast, ist nun der Moment gekommen, ihn wieder freizulassen. Beachtest du hierbei nicht nur die Regeln des Catch-and-Release, sonder ergänzt diese mit folgenden Tipps, wird die Überlebenschance des Fisches deutlich erhöht:
Wasserorientierung: Gib dem Fisch genügend Zeit, sich zu erholen, bevor du ihn freilässt. Halte ihn hierfür mit dem Kopf stromaufwärts, so dass das Wasser durch seine Kiemen fließt und ihn mit Sauerstoff versorgt.
Sanfte Freilassung: Vermeide es, den Fisch einfach ins Wasser zu werfen. Lass ihn stattdessen sanft ins Wasser gleiten und unterstütze ihn dabei, sich wieder an das freie Schwimmen zu gewöhnen.
Kein Druck aufsetzen: Falls der Fisch zunächst noch etwas unbeholfen wirkt, lass ihm seine Zeit. Setze ihn nicht unter Druck, indem du ihn zu schnell freigibst oder zum Schwimmen drängst.
Beobachtung nach der Freilassung: Beobachte den Fisch nach der Freilassung noch für einige Sekunden. Badet er stabil und zieht seine Bahnen, kannst du dich auf deinen nächsten Fang konzentrieren. Zeigt der Fisch jedoch auffällige Verhaltensweisen, solltest du ihn gegebenenfalls schnellstmöglich wieder einfangen und erneut versuchen, ihn auf die Freilassung vorzubereiten.
Beachte diese Punkte und du sorgst für eine effektive Freilassung deines Fangs, die seine Überlebenschancen deutlich erhöht.
Die Rolle von Catch-and-Release beim Schutz der Fischpopulationen
Eine effektive Methode zur Wahrung des ökologischen Gleichgewichts der Gewässer ist das Prinzip von Catch-and-Release. Durch die Rückgabe der Fische in ihr natürliches Habitat tragen die Angler dazu bei, die Artenvielfalt aufrecht zu erhalten und die Zerstörung der marinen Umwelt zu minimieren.
Indem Angler eine Fangbegrenzung einhalten und nur eine bestimmte Anzahl von Fischen entnehmen, können sie dazu beitragen, die Fischpopulationen stabil zu halten. Dies ist besonders wichtig in Gewässern, in denen der Fischfang einen wesentlichen Einfluss auf die Fischbestände hat.
Gleichzeitig stellt Catch-and-Release sicher, dass die Größe der Fische in den Gewässern stetig zunimmt. Größere Fische können oft mehr Nachkommen produzieren und haben eine höhere Überlebensrate. Sie tragen somit erheblich zur Erhaltung der Population bei.
Zudem schützt Catch-and-Release spezifische Fischarten vor Überfischung und fördert ihre Fortpflanzung. Daher spielt diese Praxis eine zentrale Rolle in aktuellen Bemühungen um die nachhaltige Nutzung aquatischer Ressourcen auf der ganzen Welt.
Handlungsanleitung für Anfänger
Wenn du neu in der Welt des Angelns bist und noch nicht genau weißt, wie das Catch-and-Release-Prinzip funktioniert, brauchst du keine Sorge haben. Hier sind einfache Schritte, die dir den Einstieg erleichtern:
Ausrüstung wählen: Starte mit der Ausstattung. Wähle widerhakenlose Haken und weiche Netze für minimale Verletzungsgefahr. Langweilige oder stumpfe Haken können dazu führen, dass der Fisch sich heftig wehrt und sich dabei schwer verletzt. Widerhakenlose Haken lassen sich leichter und weniger schädlich aus dem Maul des Fisches entfernen.
Behutsames Landen: Versuche, den Fisch schnell zu landen, um seine Erschöpfung zu minimieren. Ein langer Drill belastet das Herz-Kreislauf-System des Fisches extrem.
Vorsichtige Handhabung: Berühre den Fisch nur mit nassen Händen und vermeide es, ihn an empfindlichen Stellen wie den Kiemen oder Augen zu berühren. Eine ruhige und sachte Handhabung ist hier das A und O.
Vermeide Fotos: Es mag verlockend sein, mit deinem Fang zu posieren, aber lange Foto-Sessions außerhalb des Wassers setzen den Fisch unnötig unter Stress. Wenn du ein Erinnerungsfoto machen möchtest, dann sorge dafür, dass dies schnell und ohne den Fisch zu sehr zu bewegen geschieht.
Rückkehr ins Wasser: Setzte den Fisch so vorsichtig wie möglich zurück ins Gewässer. Halte ihn dabei flussaufwärts, so dass frisches Wasser in seine Kiemen strömt, und gib ihm genug Zeit, um sich zu orientieren und schwimmen zu können.
Indem du diese Schritte befolgst, leistest du bereits einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Fischpopulationen und zum respektvollen Umgang mit der Natur.
Fazit: Das große Bild bei Catch-and-Release
Die Praxis des Catch-and-Release ist mehr als nur eine individuelle Wahl. Es ist ein Zeichen von Ehrfurcht gegenüber der Natur und der Bestrebung, unsere wertvollen Wasserressourcen zu schützen. Durch das Verstehen und Anwenden sorgfältiger Catch-and-Release-Techniken übernehmen wir Verantwortung für die nachhaltige Zukunft unserer Fischpopulationen und gewährleisten gleichzeitig unser anhaltendes Angelvergnügen.
Die Rolle der Angler in diesem größeren Bild ist entscheidend. Unsere Gewässer sind komplexe, vernetzte Ökosysteme, und jede Handlung hat Auswirkungen. Durch den respektvollen Umgang mit unseren Fängen, fördern wir die Gesundheit der Gewässer und sichern die Vielfalt der Arten für zukünftige Generationen. Erinnern wir uns daran: Wir sind nicht nur Angler, sondern auch Hüter unserer Wasserwelten.
Häufig gestellte Fragen zum Schutz der Fischpopulation durch Catch-and-Release
Was sind Catch-and-Release-Praktiken?
Catch-and-Release ist eine angelsportliche Praxis, bei der, nach dem Fang, der Fisch wieder freigegeben wird. Ziel ist es, die Fischbestände und deren Population zu schützen und zu erhalten.
Warum ist Catch-and-Release wichtig für den Schutz der Fischpopulationen?
Catch-and-Release hilft, die Fischpopulationen stabil zu halten, indem Fische nach dem Fang wieder freigegeben werden. Dies ermöglicht es den Fischen, sich weiter zu vermehren und dabei helfen, das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten.
Wie kann ich sicherstellen, dass ein freigelassener Fisch überlebt?
Es ist wichtig, den Fisch so wenig wie möglich zu hantieren und schnell wieder ins Wasser zurückzusetzen. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Hände nass sind, bevor Sie den Fisch berühren, um seinen Schleimhautschutz nicht zu beschädigen.
Gibt es Angeltechniken, die das Überleben der Fische verbessern?
Ja, es gibt verschiedene Techniken wie zum Beispiel die Verwendung von Angelhaken ohne Widerhaken und die Beachtung der korrekten Wassertemperatur während des Angelvorgangs, die das Überleben der Fische nach dem Fang verbessern können.
Gibt es eine ideale Jahreszeit für das Praktizieren von Catch-and-Release?
Die idealen Bedingungen für Catch-and-Release können variieren, abhängig von der Fischart und dem Gewässer. Allerdings ist es oft vorteilhaft, bei kühleren Wassertemperaturen zu angeln, da hohe Temperaturen den Stress für die Fische erhöhen können.